Defekter Querlenker – das sind die Symptome und Reparaturkosten

gepco.de
2023-06-30 09:08:00 / Blog / Kommentare 0

Du hörst ein besorgniserregendes Quietschen, Knarren, Klappern oder Poltern? Der Wagen lässt sich kaum steuern, vielmehr schwimmt er auf der Straße? Oder hattest Du vor Kurzem einen Unfall und seitdem hat Dein Auto an Stabilität und Fahrkomfort verloren? Schuld daran könnte ein defekter Querlenker sein.

Was ist ein Querlenker?

Der Querlenker stellt eine horizontale Verbindung zwischen den Radträgern und dem Fahrwerk dar. Dementsprechend wird er paarweise auf der Vorder- und Hinterachse verbaut.
Seine Aufgabe ist es, die Kräfte beim Beschleunigen oder Bremsen aufzufangen bzw. abzufedern. Das sorgt für Stabilität und Sicherheit bei der Fahrt und schont die Reifen. Die Querlenker an sich gelten als nahezu unverwüstliche Autoteile. Das ist auch gut so, denn sie werden stark beansprucht.

Wann muss man einen Querlenker wechseln?

Querlenker weisen eine gewisse Materialstärke auf, die Rost und Korrosion standhält. Insofern können sie nur durch eine größere Gewalteinwirkung kaputtgehen (wie z.B. ein Unfall oder bei schlechten Wetterbedingungen gegen einen Bordstein prallen). Ein Wechsel ist fällig, wenn der Querlenker ausgeschlagen wird oder Deformationen, Risse bzw. Brüche am Teil erkennbar sind.
Trotzdem werden die Teile oft aufgrund von Verschleiß und Materialermüdung ausgetauscht. Wieso? Eine gewisse Schwachstelle ist hier die Gummikomponente, die einem ständigen Verschleiß unterliegt. Schuld daran ist die verheerende Wirkung der Kräfte, welche beim Autofahren entstehen, gepaart mit schlechten Straßenbedingungen, sowie einer Ansammlung von Wasser und Schmutz.
In diesem Sinn sind regelmäßige Sichtkontrollen und die Einhaltung von Wechselintervallen mehr als erwünscht. Auf diese Weise beugst Du Folgeschäden und noch höheren Reparaturkosten vor.

Symptome, die auf einen Querlenker-Wechsel hindeuten

Klar, nicht jeder hat eine Hebebühne in der Garage stehen oder kann die Anzeichen für eine bevorstehende Reparatur entziffern. Auch deswegen, weil die Symptome auch mit anderen Schäden leicht zu verwechseln sind. Was ist gemeint?
– Ungewöhnliche Geräusche, wie etwa ungewöhnliches Poltern beim Überfahren von Bodenwellen,
– der Wagen beginnt zu “schwimmen”,
– das Auto verzieht beim Bremsen bzw. Beschleunigen,
– ein größeres Lenkspiel und unerwartete Gegenreaktionen,
– einseitiger Verschleiß am Reifen.
Wann ist also der beste Zeitpunkt, den Querlenker zu wechseln? Ganz einfach – wenn Du als Fahrzeugbesitzer eines der oben genannten Symptome bemerkst oder wenn Du einfach eine böse Vorahnung hast. Höre auf Dein Bauchgefühl, bringe den Wagen in die Werkstatt Deines Vertrauens und lass das Teil überprüfen.

Was kostet ein Querlenker-Wechsel?

Stehen alle Zeichen auf Defekt, dann taucht auch gleich die Kostenfrage auf. Fürs Erste muss man hier zwischen einem kompletten Austausch und einer Reparatur unterscheiden. Schließlich reicht es manchmal, die Querlenker-Lager oder Buchsen zu wechseln.
Dennoch ist es in der Regel so, dass es kostengünstiger und vor allem sicherer ist, einfach den kompletten Querlenker zu wechseln. Am besten gleich auf beiden Seiten. Geizen lohnt sich in diesem Fall nicht, denn wenn Du Dich als Fahrzeugbesitzer für die Sparvariante entscheidest, kannst Du gleich einen weiteren Besuch in der Werkstatt einplanen. Schließlich ist es gut möglich, dass die andere Seite demnächst auch fällig ist.
Was kostet es also einen Querlenker zu wechseln? Der Aufwand ist unterschiedlich. Das Ersatzteil kostet beispielsweise in unserem Shop je nach Bauart, Hersteller usw. zwischen 20 und 300 Euro. Hinzu kommt natürlich noch der Arbeitsaufwand, der für die Reparatur separat berechnet wird. Je nach Ausmaß der Arbeiten, Werkstatt und Bundesland fällt dieser auch unterschiedlich aus. Von einer bis hin zu vier Stunden muss der Kfz-Meister schließlich an der Achse schrauben. Und nicht zu vergessen – empfehlenswert ist auch eine Achsvermessung nach der Montage (welche im Schnitt zwischen 30 und 150 Euro kostet). Summa summarum musst Du für den Kfz-Fachmann einige hundert Euro bereithalten.

Selber Hand anlegen, oder es den Profis überlassen?

Die Kostenfrage führt gleich zu einer weiteren – kann ich den Querlenker bzw. die Lager selber austauschen? Es kommt darauf an, was die Reparatur umfasst. Handelt es sich nur um einen einfachen Querlenker-Wechsel, dann ist es gut möglich, dass Du es in Eigenregie schaffst. Doch beachte, dass dies nur etwas für geübte Schrauber ist, welche über das nötige Fachwissen und Werkzeug oder mindestens über eine Hebebühne verfügen.
Was bleibt, ist aber immer noch die Achsvermessung. Dies ist mehr als empfehlenswert nach der Montage. Wieso? Ein Profi vermisst die Achsen und stellt die Fahrwerksgeometrie nach den Herstellervorgaben ein. Auf diese Weise wird ein ruhiger und stabiler Lauf gewährleistet, welcher die Reifen vor übermäßigem Abrieb schützt und des Weiteren den Kraftstoffverbrauch minimiert.
Fällt Deine Entscheidung auf den Lagertausch, dann sparst Du an Material- und Arbeitskosten. Doch auch hier ist Erfahrung und Wissen das A und O. Hinzu kommt noch eine Hydraulikpresse, um die defekten Lagerbuchsen aus- und die neuen einzupressen. Das Ganze dauert auch viel länger.

Böse Überraschungen beim TÜV oder auf der Straße vermeiden

Musst Du den Querlenker wechseln, dann führt in der Regel kein Weg an der Kfz-Werkstatt vorbei. Gut zu wissen – mit einem sichtlich beschädigten Querlenker fällt Dein Auto auch beim TÜV bzw. der Hauptuntersuchung durch. Im Klartext – Querlenker reparieren oder austauschen, Achsen vermessen und Sicherheit und Fahrkomfort auf der Straße genießen und somit böse Überraschungen vermeiden. So einfach ist das.
Willst Du an Kosten sparen? Du kannst immer noch bei der Werkstatt nachfragen, ob Du die Ersatzteile selber mitbringen kannst. Immerhin könnten so einige Euro im Geldbeutel übrig bleiben.